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  Jahresabschlussübung - 22.10.2013  
  Ein fester Bestandteil im Übungsjahr der Feuerwehr Scheuerfeld ist die Abschlussübung im Oktober. Nach allen vorangegangenen theoretischen und praktischen Schulungsabenden soll damit der Ausbildungsstand gemessen und gezeigt werden. Auch in diesem Jahr wurde sie wieder als unangekündigte Alarmübung geplant und durchgeführt. Ziel ist es, damit ein möglichst genaues Bild der Schlagkraft zu bekommen; im Gegensatz zu Schauübungen oder Abschlussveranstaltungen mit angekündigtem Termin. Es bedeutet auch, dass nur der Wehrführer und der Stellvertreter das Szenario ausarbeiten und geheim halten. Es beinhaltete diesmal einen angenommenen Brand in einer Halle der Schreinerei Leonhardt im Industriegebiet in Scheuerfeld.
Die Alarmierung über Piepser und Sirene erfolgte an diesem Dienstagabend gegen 18.30 Uhr, die Wehrleute rückten wenig später mit TSF-W, TLF und MTF-L aus. Innerhalb von 7 Minuten war das erste Fahrzeug vor Ort und konnte wirksame Hilfe einleiten. Die Atemschutzgeräteträger von Angriffstrupp und Sicherheitstrupp des TSF-W hatten bereits auf der Anfahrt die Masken angelegt und vervollständigten die Ausrüstung vor Ort. Die Erkundung durch den Fahrzeugführer und Einsatzleiter stellv. Wehrführer Günther Leonhardt ergab, dass es eine Brandentwicklung in der Schreinerei gab und eine Person dort noch vermisst sei. Durch die Nebelmaschine kunstvoll in Szene gesetzt war die dichte Rauchentwicklung deutlich sichtbar.
Mit Unterstützung des TLF als zweitem Fahrzeug begann man einen Innenangriff zur Menschenrettung, wobei die vorgehenden Kameraden unter anderem mit Hohlstrahlrohr und Spiroscape (Fluchthaube mit Druckluftzufuhr) ausgerüstet waren.
Die Person konnte im hinteren Bereich der Halle schnell gefunden werden und wurde per Crash-Rettung ins Freie gerettet. Parallel errichteten die Einsatzkräfte außen eine Einsatzstellenbeleuchtung (MTF-L), Wasserversorgung aus dem Unterflurhydrant sowie einen zweiten Löschangriff von außen mit einem C-Rohr. Schließlich wurde auch der Überdruckbelüfter in Stellung gebracht, um das Gebäude rauchfrei zu machen. Auch wurde die gerettete Person außen weiter betreut.
Gelegenheit zur Nachbesprechung und gemütlichem Ausklang gab es später im Feuerwehrhaus. Wehrführer Maik Leistikow, Wehrleiter Tobias Elster und Bürgermeisterin Katrin Klein zeigten sich sehr zufrieden mit der gebotenen Leistung und lobten die Mannschaft. Man konnte auf die Abschlussübung im letzten Jahr verweisen, bei der es doch größere Probleme mit der damals neu eingeführten Digitalfunktechnik gegeben hatte. Mittlerweile hat sich durch eingeführte Einsatzregeln, Funkkonzept und weiter geübte Bedienung der Geräte die Situation aber auf ein gutes Niveau verbessert. Sowohl die Kommunikation an der Einsatzstelle (Direktmodus) als auch zwischen den Fahrzeugen und dem Einsatzleiter und den Fahrzeugführern (Netzmodus) klappt gut und wurde in konstruktiver Weise an diesem Abend genutzt.
Eine unangekündigte Übung ist insofern einem echten Einsatz ähnlich als dass es nicht absehbar ist wieviele Einsatzkräfte verfügbar sind. Urlaub, Arbeit oder Schichtdienst, Krankheit oder die abendliche Dusche können z.B. dazwischenfunken. So zählte man an der Einsatzstelle "nur" 15 von 30 aktiven Wehrleuten, zuzüglich der Wehrführung vor Ort. Auch diese Anforderung ist Teil der Realität jeder Feuerwehr und es galt darauf effizient zu reagieren. Die Aufgaben konnten trotzdem Hand in Hand und mit der gebotenen Ruhe gelöst werden.
Das Resümee wurde mit der Feststellung abgeschlossen, dass ein Einsatz mit dem gestellten Szenario, bei realem Fall unter Mitalarmierung der Löschzüge Wallmenroth und Betzdorf, schnell im Griff gewesen wäre.


Eingesetzte Kräfte: TLF 8/18, TSF-W, MTF-L, FEZ Betzdorf.
Alarmierungszeit: 18.30 Uhr
Übungsende: ca. 19.30 Uhr
 

 
 
 


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