Atemschutz

in der Feuerwehr Scheuerfeld

 
  Atemschutz allgemein

Geräte in der Feuerwehr Scheuerfeld

Ausbildung

Anzahl Atemschutzgeräteträger

Brandbekämpfung Truppführerschulung (BSA)

Gefahren

Weitere Informationen


  Atemschutz allgemein  
  Ein Brand in geschlossenen Räumen, ein brennendes Auto, Waldbrand, dies sind Einsätze, bei denen sich die vorgehendenden Angriffstrupps möglicherweise mit Atemschutzgeräten ausstatten müssen, da sie sich so vor den gefährlichen und meist tödlichen Brandgasen schützen können, und zudem umluftunabhängige Atemluft aus den Pressluftflaschen einatmen können.  
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  Atemschutzteststrecke
 
 
 

  Geräte in der Feuerwehr Scheuerfeld  
 

Ein Atemschutzgerät

Unsere Atemschutzgeräte sind durchweg Einflaschengeräte mit einem Flascheninhalt von 6 Litern. Dieser Inhalt steht unter einem Druck von 300 bar, sodass etwa 1800 Liter Atemluft in jeder Flasche sind.
Wird soviel Luft verbraucht, dass der Druck unter 50 bar sinkt, wird der Atemschutzgeräteträger durch einen Pfeifton daran erinnert, dass er nicht mehr viel Luft zur Verfügung hat.
 
 

  Ausbildung  
  Um Atemschutzgeräteträger werden zu können, muß der Feuerwehrmann zuvor den Lehrgang "Grundausbildung - Truppmann 1" sowie "Sprechfunker" abgeschlossen haben. Mit der zusätzlich durchgeführten G26.3-Untersuchung (ärztliche Untersuchung für Arbeiten unter schwerem Atemschutz) ist er dann in der Lage, den Lehrgang "Atemschutzgeräteträger" zu besuchen. Dieser geht über 4 Samstage und wird mit einer Prüfung sowie einem Absolvieren der Teststrecke in Altenkirchen abgeschlossen.
Die G26.3-Untersuchung muß in der Regel alle 3 Jahre wiederholt werden. Zusätzlich ist jährlich ein Einsatz oder eine Einsatzübung unter Atemschutz notwendig, damit der Feuerwehrmann als Atemschutzgeräteträger einsatztauglich bleiben darf.
 
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  Die Atemschutzteststrecke
 
 
 

  Anzahl Atemschutzgeräteträger  
  Im Löschzug Scheuerfeld sind derzeit (Stand: Oktober 2018) 14 Mitglieder ausgebildete Atemschutzträger mit gültiger G 26.3.  
 

  Brandbekämpfung Truppführerschulung (BSA)  
 

Wohnzimmer im Brandhaus

Unter der Leitung eines dafür ausgebildeten Trainers können im Brandhaus ("BSA" = "Brandsimulationsanlage") der LFKS in Koblenz Atemschutzgeräteträger den Innenangriff unter realistisch simulierten Bedingungen trainieren. Sowohl echte Flammen (gasbefeuert, auf Löschwasser reagierend), echter Rauch als auch brennende "Einrichtungen" gehören dazu und dienen als Ausbildungsobjekte, an denen auch Gefahrsituationen (z.B. Flash Over) unter der Aufsicht des Trainers durchgespielt werden.
Angesichts eher seltener schwerer Hausbrände und Innenangriffe bietet das Brandhaus einen optimalen Trainingseffekt. Die Teilnehmer können viel Erfahrung sammeln, da sie vor allem auch durch den mit im Haus vorgehenden Trainer kritisch beurteilt werden und dabei mehrmals vorgegangen wird.
Mehrere Atemschutzgeräteträger des Löschzug Scheuerfeld haben in den vergangenen Jahren an solchen Tagesseminaren teilgenommen.
 
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  Brandbekämpfungsseminar im "Brandhaus"
 
 
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  Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Koblenz
 
 
 

  Gefahren  
 

Anlegen des PA-Gerätes

Der Einsatz unter schwerem Atemschutz, z.B. zur Menschenrettung oder zur Brandbekämpfung, ist alleine schon deshalb eine Herausforderung, da das angelegte Atemschutzgerät schwer, das durch die Maske bedingte Gesichtsfeld eingeschränkt und die Atemluft sehr trocken ist. Jede Bewegung, z.B. das Besteigen von Leitern ist dadurch immer eine Nummer schwerer.
Geht der Angriffstrupp zudem in den Innenangriff, so warten weitere Gefahren auf ihn: In einem verrauchten Gebäude herrscht keine Sicht. Man sieht die Hand vor Augen nicht und bewegt sich in unbekanntem Gebiet, in dem einem zudem eine große Hitze entgegenschlägt.
Geschieht die Verbrennung in dem brennenden Haus unvollständig und ohne Rauchabzug, so kann sich der heiße Rauch in einem Zimmer oder einem Flur stauen. Er heizt alle Gegenstände auf, bis Temperaturen von über 600°C erreicht werden. Bei brennbaren Gegenständen führt dies dazu, dass sie zündfähige Stoffe ausgasen, die Vorstufe der Verbrennung. Hat sich der Raum dann über einen bestimmten Punkt aufgeheizt, so zünden diese Gase und damit die Stoffe schlagartig in einer Explosion (Druckwelle von 10 m / sec). Dies nennt man einen Flash-Over. Nach einem Flash-Over steht das Zimmer oder auch das ganze Haus, je nachdem, was alles vorher hitzebeaufschlagt wurde, unter Vollbrand, wobei Temperaturen von bis zu 1000°C auftreten.
Auch unter den Begriff Backdraft fällt eine Gefahr im Innenangriff: Schwelt ein Zimmerbrand vor sich hin, da ihn nicht genug Sauerstoff erreicht, so entsteht zündfähiger Rauch, da nicht alle Brandgase verbrennen können. Dieser Rauch quillt nun durch das ganze Haus und kann einerseits auch andere Gegenstände aufheizen, die Voraussetzung für einen Flash-Over. Andererseits gelangt der Rauch beim Austritt aus dem Fenster, beim Bersten eben solcher oder beim Öffnen der Türe an Sauerstoff und kann sich entzünden. Dies geht wiederum mit einer Druckwelle einher.
Die Druckwelle ist stark genug, um einen aufrecht stehenden Feuerwehrmann oder sogar leichte Wände umzureißen.
Beide Phänomene sind Gründe, warum der Trupp im Innenangriff immer in gebückter, hockender oder in Extremfällen kriechender Haltung vorwärts geht. Auch die Tatsache, dass Hitze und Rauch unter die Decke steigen, und es am Boden vergleichsweise erträglicher ist, sind ein Grund dafür.
 
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  Atemschutzunfälle - gesammelte Berichte
 
 
 

  Weitere Informationen  
   
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  Jährliche Übung unter Einsatzbedingungen
 
 
  Übungsabend Atemschutznotfall
 
 
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  Feuerwehr Altenkirchen