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  VG-Abschlussübung Wallmenroth - 24.09.2014  
  Eine umfangreiche Schadenslage hatten die sechs Feuerwehreinheiten der VG Betzdorf am Mittwoch, 24.09.2014 auf dem Gelände der ehemaligen Firma Lampertz in Wallmenroth abzuarbeiten. Eine Brandentwicklung im siebenstöckigen Verwaltungsgebäude die drohte sich auf benachbarte Hallen auszubreiten, insgesamt sechs vermisste Personen im Inneren des Gebäudes sowie eine Person die sich auf das Dach gerettet hatte, sowie zudem ein Unfall auf dem benachbarten Parkplatz bei dem eine Person unter einer LKW-Zugmaschine eingeklemmt war.
Ein anspruchsvolles Szenario für die Abschlussübung der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Betzdorf, die alle zwei Jahre in ähnlichem Rahmen stattfindet. Anspruchsvoll in der Vorbereitung und Ausarbeitung, was diesmal vom Löschzug Wallmenroth durchgeführt wurde, als auch anspruchsvoll für alle Teilnehmer inklusive Einsatzleiter Martin Rosenbauer vom LZ Wallmenroth. Alarmiert wurden die Einheiten gegen 18.30 Uhr von der FEZ Betzdorf.
Für das Auffinden und Retten der vermissten Personen im Gebäudeinnern wurden von den Löschzügen Wallmenroth und Teilen des Löschzug Scheuerfeld (TLF 8/18 + TSF-W) zunächst insgesamt drei Atemschutztrupps, ausgerüstet mit Fluchthauben und Rettungsgerät, plus Sicherheitstrupp, sowie später noch zwei weitere vom Löschzug Betzdorf eingesetzt. War allein das Vorarbeiten bis zum sechsten Stock kräftezehrend genug, so galt es dort noch die vermissten Personen bei stark eingeschränkter Sicht zu orten. Wertvolle Hilfe bei der Sicht in den durch die Nebelmaschine vernebelten Geschosse bot die Wärmebildkamera die durch den ersten Angriffstrupp bereits vorgenommen werden konnte.
Mehrere Verletzte wurden nicht mehr gehfähig vorgefunden und mussten über das Treppenhaus als erstem Rettungsweg ins Freie getragen werden. Für Atemschutzträger extrem anstrengend, sodass diese Prozedur schnell an die Grenzen der Belastbarkeit führte.
Mögen die vielen Fahrzeuge und Atemschutzträger vielleicht dem ein oder anderen Zuschauer überraschend vorgekommen sein, so kann man nur auf die hohen Ansprüche an Personal und Material verweisen die eine Rettung von mehreren Personen aus einem Hochhaus bedingen. Zudem bedurfte es weiteren Atemschutzträgern die als Sicherheitstrupp bereitstanden um im Notfall zu einer Rettung eingesetzt werden zu können.
Eine wichtige Rolle spielte die Drehleiter des LZ Betzdorf, die zunächst als Anleiterbereitschaft den zweiten Rettungsweg stellte für alle Trupps die in den höheren Geschossen eingesetzt waren. Desweiteren rettete man darüber noch eine weitere Person von der 15 Meter hohen Dachfläche des Gebäudes.
Die Brandausbreitung machte es im Verlauf notwendig, die übrigen Einheiten Grünebach, Alsdorf und Dauersberg mit der Wasserversorgung aus der Sieg und über eine Entfernung von ca. 200 Meter zu beauftragen. Zudem richteten sie eine Brandbekämpfung von außen, sowie zusätzlich über das TLF 24/50 ein.

Im zweiten Teil des Einsatzes wurde ein Verkehrsunfall auf dem gegenüberliegenden Parkplatz angenommen, wobei eine Person unter einer Zugmaschine eingeklemmt war. Der LZ Scheuerfeld übernahm mit ersten eintreffenden Kräften des MTF-L das Absichern der Einsatzstelle mit einfacher technischen Hilfe, sowie die Erstversorgung der verletzten Person. Schnelle Unterstützung folgte mit Rüstwagen und weiteren Fahrzeugen des LZ Betzdorf, die schließlich die Person mit Hilfe von Hebekissen aus der Zwangslage befreien konnten. Im Verlauf kamen zudem Stromerzeuger und Flutlichtstrahler / Lichtmast beider Fahrzeuge zum Einsatz um die Einsatzstelle auszuleuchten.

Das DRK OV Betzdorf war in beiden Szenarien eingebunden, um die Versorgung der geretteten Personen an einer Sammelstelle zu gewährleisten. Desweiteren retteten die Helfer des Ortsvereins ihrerseits eine Person mit Wirbelsäulenverletzung aus dem unverrauchten Kellergeschoss des Verwaltungsgebäudes mit spezieller Krankentrage.

In der Nachbesprechung bescheinigte Wehrleiter Tobias Elster als Beobachter der Übung einen guten Verlauf und zeigte sich zufrieden mit der gezeigten Leistung. Der stellv. KFI Matthias Theis teilte die Einschätzung und betonte die breite Fächerung der Übung. VG-Bürgermeister Bernd Brato richtete Worte des Dankes an die Wehrleute und die Helfer vom DRK auf die er sich zu jeder Zeit verlassen könne.

Die Übung klang mit bester Verpflegung und frisch gebratenen Hähnchen in einem gemütlichen Zusammensein aus.

Eingesetzte Kräfte:
LZ Wallmenroth (TSF-W, TSF, MTF)
LZ Scheuerfeld (TLF, TSF-W, MTF-L)
LZ Betzdorf (ELW, TLF 16/25, DLA (K) 23/12, RW2, MZF, LF8, GWG-1, VRW)
LG Dauersberg (TSF-W)
LZ Alsdorf (LF 8/6, KLAF)
LZ Grünebach (TSF, KLAF)
DRK OV Betzdorf
FEZ Betzdorf

Alarmierungszeit: ca. 18.30 Uhr, Einsatzende: gegen 19.45 Uhr.
 

 
 
 


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